Werkstattbericht

Aktuelles Projekt der BRAWA Entwickler

Vorserienmodell der Schnellzugwagen Gruppe 39 "Schürzenwagen" | Formneuheit

Heute werfen wir gemeinsam einen Blick hinter die Kulissen der BRAWA Entwicklung. Aktuell steht ein ganz besonderes Projekt im Mittelpunkt: ein unbedrucktes Muster der formneuen Schnellzugwagen Gruppe 39 "Schürzenwagen" wird intensiv geprüft – sowohl hinsichtlich Funktion als auch Optik.

Bevor die Serienproduktion starten kann, durchlaufen die Modelle auf unseren Prüfanlagen umfassende Testreihen, um bestmögliche Fahreigenschaften und eine vorbildnahe Umsetzung feiner Details zu erreichen. Erst wenn diese Tests in der Entwickler-Werkstatt abgeschlossen sind und alle Parameter im Werkzeugbau berücksichtigt wurden, beginnt die Serienproduktion und wie immer steht am Ende dann auch die Ausstattung der Modelle mit den extra angesetzten Details, die in sorgsamer Handarbeit angebracht werden.

Bitte beachten Sie, dass die gezeigten Modelle Vorserienmuster sind – ein paar Detailanpassungen sorgen noch dafür, dass die Wagen echte Schmuckstücke werden!

Alle Abbildungen zeigen ein unbedrucktes Vorserienmuster.

Optisch fallen die zahlreichen Details auf, die dem Modell eine beeindruckende Realitätsnähe verleihen. Die Kombination aus detailreicher Optik und fortschrittlicher Technik macht das BRAWA-Modell der "Schürzenwagen" zu einem echten Highlight auf jeder Anlage.

  • Metallachshalter
  • Vorbildgerechte Achslagerdeckel
  • Bremsbacken in Radebene
  • Extra angesetztes Achsbremsgestänge
  • Mehrteilige Bremsanlage
  • Variantengerechte Inneneinrichtung
  • Vollständige Nachbildung des Fahrzeugbodens
  • Innenbeleuchtung vorbereitet bzw. eingebaut
  • Kurzkupplungskinematik
Ein besonderes Highlight der neuen BRAWA-Schürzenwagen ist die kulissengeführte Schürze, die sich in engen Radien elegant ausschwenkt. Dieses Feature sorgt nicht nur für ein realistisches Erscheinungsbild, sondern auch für eine optimale Funktionalität auf Ihrer Anlage.
Alle Abbildungen zeigen ein unbedrucktes Vorserienmuster.

Liefertermin für die Personenwagen ist das 2. Quartal 2025. Freuen Sie sich auf diese besonderen BRAWA-Modelle!

Alle Abbildungen zeigen ein unbedrucktes Vorserienmuster.

Informationen zum Vorbild

Mit den Schnellzugwagen der Bauart 39 wollte die Reichsbahn endgültig das Zeitalter des Schnellverkehrs einleiten und die Geschwindigkeiten von Reisezügen erhöhen. Um dies zu erreichen, mussten die an bisherigen Wagenbauarten störenden Faktoren für Luftverwirbelungen verringert werden. Wie bereits bei den Wagen der Bauart 35 setzte man bei der Bauart 39 verstärkt auf Schweißtechnik. Das Hauptaugenmerk der Konstrukteure lag jedoch auf der möglichst glatten Außenhülle der Fahrzeuge. Gerade die Bereiche unter dem Rahmen und um die Drehgestelle sorgte bisher für viel Luftwiderstand und so war es naheliegend, diese Fahrzeugteile durch seitliche Bleche zu verkleiden. Die namensgebende Schürze war erfunden. Die Konstruktion wies aber für die damalige Zeit noch weitere anspruchsvolle Feinheiten auf. So wurden die Einstiegstüren nach außen gesetzt. Ein aufwendiger Klappmechanismus sorgte dafür, dass sich die Türen trotz tief im Wagen liegenden Drehpunkt mit den Seitenblechen zusammen öffneten. Die seitlichen Fensterrahmen waren zudem bündig mit dem Außenblech. Um den notwendigen Fensterschacht zu realisieren, werden die Wagen unterhalb der Brüstungsleiste etwa 40 mm breiter. Insgesamt plante die Deutsche Reichsbahn die Anschaffung von über 1.000 Wagen in verschiedenen Ausführungen. Kriegsbedingt wurden jedoch zwischen 1939 und 1940 nur 543 Serienfahrzeuge geliefert, die sich auf 103 AB4ü-38, 310 C4ü-38, 65 ABC4ü-39 und 65 BC4ü-39 verteilten. Parallel zu den Sitzwagen stieß die Mitropa bei der Waggonindustrie eine Überarbeitung der WR4ü-35 Konstruktion an. Anders als bei den Sitzwagen entstand jedoch keine gänzlich neue Konstruktion. Vielmehr adaptierte man die nach außen verlegten Einstiegstüren und ergänzte die Rahmenschürze. Die nach innen versetzten Fenster wurden ebenso beibehalten wie die abweichende Fensterhöhe. Durch die späte Auslieferung der Wagen waren die Einsätze bis zur kriegsbedingten Einstellung des Schnellzugverkehrs eher Rah. Viele Wagen wurden daher auch zum Schutz vor Zerstörung in vermeintlich sicheren Bahnhöfen eingelagert. Dass dies nicht immer gelang, belegen diverse Wagen, welche als Kriegsverluste abgeschrieben wurden. Die Fahrzeuge, welche den Krieg unbeschadet überstanden, verblieben zum großen Teil in Westdeutschland. Neben einigen Beschlagnahmungen durch die Besatzungsmächte richtete die Deutsche Bundesbahn die Wagen größtenteils für ihr neu im Aufbau bestehendes F-Zug Netz her. Die Schürzenwagen waren zu der Zeit schließlich die modernsten und komfortabelsten Reisezugwagen auf deutschen Schienen. Mit den vermehrten Lieferungen der neuen 26,4 m m-Wagen, ab der zweiten Hälfte der 1950er-Jahre, setzte die DB die Fahrzeuge mehr und mehr in normalen D-Zügen ein. Es sollte noch bis Mitte der 70er-Jahre dauern ehe die letzten Schürzenwagen zuletzt in Reserveparks für Militär und Truppentransporten aus dem Fahrzeugbestand der DB ausschieden. Die bei der Deutschen Reichsbahn Ost verbliebenen Wagen sind Anfang der 60er-Jahre in Modernisierungsprogrammen der DR Ost zugeführt worden und zu sog. Modernisierungswagen umgebaut worden. Darüber hinaus verbleiben einige Fahrzeuge bei der ÖBB sowie der SNCF.

 

Konstruktions- oder Formänderungen, Abweichungen im Farbton bleiben vorbehalten.